Erste Rennerfahrungen
1987 hatte das Rennfieber in Schötz Einzug gehalten. Ein frühpensionierter Kunde liess ihn wissen, dass er gerne Rennen fahren möchte. „Das ist es!“ war Kumschick begeistert. „Ich betreue dich, fahre dich zu den Rennen und mache dein Auto fit“, bot er diesem an. Und schon war der Handel perfekt. Mit einem Lotus Elan, Jahrgang 1963, hatte der Kunde im französischen Le Castellet seinen ersten Renneinsatz in der historischen GT-Europameisterschaft. „Das machte Spass, aber der Fahrer wurde meistens Zweiter. Er sagte, wenn das Auto besser wäre, könnte er gewinnen“, erinnert sich Kumschick. „Ich dachte mir: Das will ich selber ausprobieren.“ Schon im August bestritt er im belgischen Zolder sein erstes Rennen in der historischen Formel 3. „Elf von zwölf Runden lag ich in Führung, dann sah ich im Rückspiegel die Verfolger und dachte, es sei doch gar nicht möglich, gleich das erste Rennen zu gewinnen.“ Prompt wurde er kurz vor dem Ziel überholt und fuhr mit nur zwei Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Das war der Auftakt zu Fredy Kumschicks beeindruckender Rennkarriere, die ihm elf Europameistertitel sowie unzählige schöne Momente und Bekanntschaften bescherte.
Obschon sein Feuer für den Rennsport entfacht war, arbeitete er in seinem Betrieb mit grossem Einsatz weiter. Schon im Jahr darauf liess er ihn mit Rennabteilung, Rollenprüfstand, Lager und Tiefgarage erweitern. Seine gute Fee Elisabeth unterstützte ihn mit Begeisterung. Entweder begleitete sie ihren Mann zu den Rennen, betreute und bekochte ihn und sein verschworenes Team von freiwilligen Helfern oder managte den heimischen Garagenbetrieb, die grösste Lotus-Vertretung der Schweiz, mit besonderem Gespür für die Kundschaft. Kumschicks sind dankbar, auf einen langjährigen, motivierten Mitarbeiterstab zählen zu können. Die Belegschaft umfasste stets rund zehn Personen, wobei sich im engagierten Ausbildungsbetrieb auch zahlreiche Lehrlinge das Rüstzeug für eine erfolgreiche Berufskarriere holten.