Das Kumschick-Team

Kompetent, persönlich und nah: Unser Team vereint langjähriges Know-how mit echter Motorsport-DNA und Leidenschaft für das sportliche Automobil. Wir beraten Dich transparent, empfehlen Dir nur, was überzeugt. Gerne kümmern uns um jedes Detail deines Fahrzeugs. Wir verkaufen Dir einzigartige Neuwagen und gepflegte durch, durch uns gewissenhaft kontrollierte Occasionen. Wir bieten Dir einen perfekten Service, oder gar eine vollumfängliche Trackday-Vorbereitung - wir seind dein Partner auf jedem Abschnitt der Strecke.

Martin Grob

Leiter Technik

Ausbildung:
Maschinenmechaniker, Automobildiagnostiker
Hobbys:
Sport, Landwirtschaft, Familie

Frank Amman

Leiter Verkauf

Ausbildung:
Automechaniker, Verkaufsleiter
Hobbys:
Tennis, Singen, Familie

Mario Fliri

Stv. Werkstattleiter / Parts

Ausbildung:
Automobildiagnostiker
Hobbys:
Familie, Wintersport, Wandern

Marco Bachmann

Verkauf / Administration / Werkstatt

Ausbildung:
Automobilmechatroniker, Technischer Kaufmann
Hobbys:
Motorsport, Sport, Freunde & Familie

Pirmin Grob

Werkstatt

Ausbildung:
Automobilmechatroniker
Hobbys:
Motorsport, Schiesssport

Rene Koch

Werkstatt

Ausbildung:
Automechaniker
Hobbys:
Landwirtschaft, Familie, EasyRide

Anita Lustenberger

Werkstatt / Allrounderin

Ausbildung:
Seit 2012 bei Kumschick - gewachsene Allrounderin mit breiter Praxiserfahrung
Hobbys:
Basteln, Werken, Velofahren, Fotografie

Gavin Bättig

Praktikant / Zukünftiger Lernender

Ausbildung:
Matura
Hobbys:
Schiesssport, Guggenmusik

Antonio Manganelli

Testfahrer / Ambassador

Erfahrung:
7 Jahre professionelles Karting, seit 11 Jahren Rennstrecke mit Motorrad (inkl. Cup), diverse Trackdays mit Formel-Fahrzeugen, diverse Trackdays mit Clubsport-Fahrzeugen

Hans Schneiter

Verwaltungsratspräsident

Sportwagen und Liebhaberfahrzeuge aus Überzeugung

Uns steckt die Begeisterung für Sportwagen, für Automobile mit Seele und Herz im Blut. Bei der Kumschick Sports Cars AG hat dies Tradition, seit rund 50 Jahren. 1978 von Fredy und Elisabeth Kumschick gegründet, führen wir seit Anfang 2024 fort, was unsere Vorgänger mit viel Engagement, Fachwissen und Fingerspitzengefühl geschaffen haben. Wir –Martin Grob und Frank Amman mit unserem Kumschick-Team – haben diese tolle Grundlage übernehmen dürfen und bauen unsere Stärken nun weiter aus. Unsere Firma hat in den 1970er-Jahrenmit dem Import des Caterham Super Seven in die Schweiz begonnen und kann als Lotus-Spezialistin auf die längste, kontinuierliche Geschichte in unserem Land zurückblicken.

Zwei versierte Profis und ein begeistertes Team

Aber wir blicken nicht nur zurück, sondern ganz besonders in die Zukunft. Der Verkauf, die Pflege und der Unterhalt britischer Leichtgewichts-Sportwagen sind unser Kerngeschäft. Aber mehr noch, Martin Grob als ausgewiesener Spezialist ergänzt das breite Angebot der Kumschick Sports Cars AG um fachkundige Revisionsarbeiten an Motoren und Getrieben, wir führen wieder vermehrt Umbauten aus, erarbeiten Modifikationen und restaurieren Sportwagen mit besonderem Anspruch. Mit Frank Ammann steht Martin als gleichberechtigter Partner ein Automobilenthusiast und versierter Verkaufsprofi an der Seite.

Inhabergeführt

Weil die Kumschick Sports Cars AG auch in Zukunft Inhabergeführt ist, stehen bei uns die Chefs tagtäglich in der Werkstatt oder im Showroom und damit ganz nahe bei Dir, bei unseren Kunden. Denn Ehrlichkeit, Transparenz und erstklassige Arbeit stehen bei uns ganz oben auf der Liste. Dafür sind wir jederzeit für Dich da, nehmen uns Zeit und freuen uns immer wieder von neuem, wenn wir jemanden mit der Welt der Lotus- und Caterham-Sportwagen begeistern können. Doch genauso gerne pflegen wir es, mit unseren geschätzten «alten Hasen» zu fachsimpeln. Und keine Frage, der Kaffee an unserer Bar, wie dies bei Kumschick schon immer der Fall gewesen ist, er gehört einfach dazu. Denn viele unserer langjährigen und herzlichen Beziehungen zu unseren Kunden – oft wurden daraus auch echte Freundschaften – haben einst an unserer Kaffeebar begonnen!

Probefahren oder mieten

Und auch dies hat bei uns eine lange Tradition: Wer wissen will, wie sich das Lotus- und Caterham-Fahren genau anfühlt, muss – richtig! – einen fahren. Darum freuen wir uns immer, dir eines unserer Neu- und Occasionsfahrzeuge auf einer Probefahrt zu zeigen. Und falls Du etwas längere Zeit das einmalige Gefühl von Fahrspass und unglaublicher Fahrdynamik geniessen möchtest, kannst du einen Caterham erstmal mieten. Doch wir wollen dich eingehend warnen: Es macht süchtig! Damit sich jedoch niemand wegen einer unserer Spass-, Sport oder Fahrmaschinen ins Elend stürzt, bieten wir überzeugende Finanzierungslösungen ganz nach Mass an. Fragen lohnt sich ganz bestimmt!

Du stehst bei uns im Zentrum

Apropos massgeschneidert –Standardantworten gibt es bei uns keine. Denn so individuell wie unsere Automobile sind auch all jene, die sie fahren. Darum gibt es bei uns natürlich nicht nur die entsprechenden Fahrzeuge, sondern dank unserer bestens eingerichteten Werkstatt, unserem umfangreichen Ersatzteillager und unserer langen Tradition im Motorsport dazu wirklich alles an, was das Herz unserer Kunden begehrt. Dafür nehmen wir uns gerne die Zeit, die es dafür braucht. Denn wie bereits erwähnt, für vorgefertigte Standardlösungen fehlt uns die Zeit, wir bringen die Dinge lieber gleich von Anfang an auf den Punkt und dich damit umso schneller mit deinem Traumauto auf die Strasse. Dies gilt für unsere Neuwagen und gepflegten Occasionen, für dein frisch gepflegtes und gewartetes Auto, für deinen Wagen nach einer fachmännischen Reparatur oder nachdem wir ihn nach deinen Wünschen haben modifizieren, um- oder aufrüsten dürfen. Doch es gibt noch mehr: Wir machen nicht nur dein Auto fit, sondern auch unsere Kunden – mit unseren organisierten Trackdays und Fahrtrainings. Wir wissen, unsere Kundinnen und Kunden gehören zu den besten hinter dem Lenkrad, aber bei der Fahrkunst lässt es sich immer noch etwas «feilen».

Das neue Kapitel in der Kumschick-Geschichte

Seitdem 1. Januar 2024 ist die Kumschick Sports Cars AG im Besitz von Martin Grob und Frank Amman. Die Gründer Fredy und Elisabeth Kumschick haben nach weit über 40Jahren Geschäftstätigkeit sich dazu entschlossen, ihre solide aufgestellte Firma zu verkaufen und in sorgsame Hände weiter zu geben.

Sowohl Martin Grob wie Frank Amman waren schon länger mit der Kumschick Sports Cars AG verbunden. Martin hat nach seiner Ausbildung zum Maschinenmechaniker diese um eine Zusatzlehre als Automechaniker bei Fredy Kumschick ergänzt. Martin Grobs sehr abwechslungsreiche und durch grosse Verantwortung geprägte Karriere hat ihn in der Folge bis zum Geschäftsführer der Zweckverbands Abwasserregion Olten gebracht, wo er die operative wie die technische Gesamtverantwortung getragen hat. Seit 2024 aber frönt er seiner wahren Leidenschaft , dem Automobil, und ist in seiner mit Frank Ammann übernommenen Firma für alle Technik- und Werkstatt-Fragen verantwortlich.

Frank Ammann arbeitet seit 2013 bei Kumschick, zunächst als stellvertretender Geschäftsführer und Verkaufsleiter, seit 2017 als Geschäftsführer und seit 2024 nun als Mitinhaber. Dem vorausgegangen ist eine Lehre als Automechaniker, eine Weiterbildung als Marketingplaner und der eidgenössische Fachausweis als Verkaufsleiter. Seine beruflichen Sporen hat sich Frank in einer VW-Markenvertretung in Sursee abverdient, wo er seit 1998 als Markenverantwortlicher, später auch als Verkaufsleiter das Automobilgeschäft von der Pike auf kennengelernt und praktiziert hat. Wie schon zuvor ist er auch als Inhaber für alle kommerziellen Fragen in der Firma zuständig.
Mit der neuen Vertriebsstruktur von Lotus Cars, deren Abkehr vom reinen Sportwagenhersteller, hin zu einem breiteren Modellprogramm mit SUV und Limousine und unter chinesischer Führung, haben sich Martin und Frank dazu entschlossen, das Geschäft mit diesen Elektroautos nicht weiter zu verfolgen und sich voll und ganz auf die Lotus-Sportwagenmodelle mit Verbrennungsmotor zu konzentrieren. Als erster und einziger Importeur von Caterham in der Schweiz wird in Schötz diese Tradition der ultraleichten Sportwagen weitergeführt, selbst wenn immer wieder ändernde Vorschriften und Emissionsgrenzwerte für diese Kleinserienfahrzeuge eine echte Herausforderung darstellen. Seit ihren Anfängen hat die Kumschick Sports Cars AG seit 1978 über 600 Fahrzeuge von Caterham in die Schweiz importiert, wovon ein aussergewöhnlich hoher Prozentsatz bis heute erhalten geblieben ist und damit eine gute Basis, diese weiter zu pflegen und zu unterhalten bietet.

Ein besonderes Augenmerk legen die neuen Inhaber der Kumschick Sports Cars AG auf die vermehrt wieder durchgeführten mechanischen Arbeiten. Dazu gehören Motor- und Getrieberevisionen In-House aber auch das klassische und das digitale Tuning von Motoren, die Fahrwerksabstimmung und -Optimierung und auch das optische Tuning und die Abstimmung von Sport- und Rennwagen für die Piste und für Motorsporteinsätze.

Die Kumschick Geschichte

Schnelle Autos sind Beruf und Hobby des Schötzer Garagisten Fredy Kumschick. Was er anpackt, bringt Erfolg: Der Import und Verkauf von Lotus- und Caterham-Sportwagen genauso wie seine langjährige Rennsportkarriere mit historischen Fahrzeugen.
„Man sollte ein Ziel haben im Leben, um die Reise dorthin geniessen zu können“ – seinen Leitspruch setzt Fredy Kumschick tagtäglich mit Begeisterung um. In wenigen Worten sieht das so aus: Hart arbeiten mit Freude und sich auch etwas gönnen. „Ich hatte in meinem Leben schon immer einen Plan, eine Idee. Und bisher ist es immer genauso gekommen, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagt Kumschick, der in Nebikon in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist. Schon als Kind sei er benzin- und schraubenverrückt gewesen, pflegte sein Vater zu sagen. Mit vierzehn reparierte er die Motorfahrräder von Kollegen und machte diese auf Wunsch auch etwas schneller.
Schon früh lebte der Luzerner seine automobilen Träume. Damals noch mit einem Minimalbudget: Bereits als 17-jähriger Automechanikerlehrling – er absolvierte die Ausbildung bei der Estumag in Sursee, wo er nebst an Autos der Marken Renault, Audi und NSU auch an Landmaschinen schraubte – kaufte er sich für 1000 Franken einen Lotus Cortina, auf den er in einem Inserat aufmerksam wurde. Das weisse Auto mit den grünen Streifen hatte Jahrgang 1965 und allerlei Gebrechen. Kumschick hauchte ihm wieder Leben ein, die Vorliebe für die englischen Sportwagen war geweckt. Noch heute steht er bei ihm in der Garage. „Ich hatte damals noch gar keinen Fahrausweis“, erinnert er sich.

Ein mutiger Schritt

Um sich zu verwirklichen wagte Fredy Kumschick bald den Schritt in die Selbständigkeit. Vor 40 Jahren, am 14. Juni 1978, der Tag seines 23. Geburtstags, gründete er Fredy Kumschick Automobile. Sein Wirken fand in der umfunktionierten Doppelgarage des Elternhauses am Gschwäbring in Nebikon statt. Als „Startkapital“ schenkte ihm seine Freundin Elisabeth, seit dem 23. Mai 1981 seine Ehefrau, einen roten Aktenkoffer. Fünf harte, spannende und lehrreiche Jahre folgten. Kumschick betrieb damals in Dagmersellen auch einen Verkaufsplatz, wo er mit sportlichen Occasionsfahrzeugen handelte. Die kleine Werkstatt wurde bald zu eng, zudem gab es Ungemach mit Anwohnern, die sich über den Verkehr beschwerten. Ein neues Domizil musste her. Kumschick beschloss, selber zu bauen und kaufte Land an der Luzernerstrasse in Schötz. Möglich machten dies eine vertrauensvolle Bank sowie der Erlös aus dem Verkauf zweier Ferrari Dino GTS. Die zerlegten Fahrzeuge hatte er per Inserat in Deutschland gekauft und wieder aufgebaut. 1983 erfolgte der Umzug in die neue Garage, die vorerst 450 Quadratmeter Fläche aufwies.
Zuerst mit dem Cortina, dann mit einem Elan, war Fredy Kumschick bereits in frühen Jahren zu Lotus-Treffen gefahren. Dort begegnete er erstmals einem Seven. Diese legendären Sportwagen wurden von 1957 bis 1973 von Lotus gebaut. Später erwarb Caterham die Rechte für den Weiterbau dieses Klassikers. „So einen muss ich haben“, sagte er sich. Gesagt, getan. Kurzerhand übernahm er für die Schweiz nebst der Marke Lotus auch den Import von Caterham-Sevens. Seit 1979 baut er diese als Bausätze gelieferten Zweiplätzer selber auf, der Schweizer Strassenverkehrsverordnung entsprechend. Das verstärkte Chassis des 303 PS starken S7 Competition Topmodells wurde in England nach Kumschicks Plänen speziell angefertigt. Wer mag, kann bei ihm auch einen Bausatz erwerben und das Auto selber zusammenbauen. Als einer der erfolgreichsten Lotus-Händler Europas verkaufte Kumschick in Boomjahren, seit 1996 mit dem Lotus Elise und Exige zwei sehr beliebte Modelle auf den Markt kamen, bis zu fünfzig neue Autos im Jahr.

Erste Rennerfahrungen

1987 hatte das Rennfieber in Schötz Einzug gehalten. Ein frühpensionierter Kunde liess ihn wissen, dass er gerne Rennen fahren möchte. „Das ist es!“ war Kumschick begeistert. „Ich betreue dich, fahre dich zu den Rennen und mache dein Auto fit“, bot er diesem an. Und schon war der Handel perfekt. Mit einem Lotus Elan, Jahrgang 1963, hatte der Kunde im französischen Le Castellet seinen ersten Renneinsatz in der historischen GT-Europameisterschaft. „Das machte Spass, aber der Fahrer wurde meistens Zweiter. Er sagte, wenn das Auto besser wäre, könnte er gewinnen“, erinnert sich Kumschick. „Ich dachte mir: Das will ich selber ausprobieren.“ Schon im August bestritt er im belgischen Zolder sein erstes Rennen in der historischen Formel 3. „Elf von zwölf Runden lag ich in Führung, dann sah ich im Rückspiegel die Verfolger und dachte, es sei doch gar nicht möglich, gleich das erste Rennen zu gewinnen.“ Prompt wurde er kurz vor dem Ziel überholt und fuhr mit nur zwei Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Das war der Auftakt zu Fredy Kumschicks beeindruckender Rennkarriere, die ihm elf Europameistertitel sowie unzählige schöne Momente und Bekanntschaften bescherte.
Obschon sein Feuer für den Rennsport entfacht war, arbeitete er in seinem Betrieb mit grossem Einsatz weiter. Schon im Jahr darauf liess er ihn mit Rennabteilung, Rollenprüfstand, Lager und Tiefgarage erweitern. Seine gute Fee Elisabeth unterstützte ihn mit Begeisterung. Entweder begleitete sie ihren Mann zu den Rennen, betreute und bekochte ihn und sein verschworenes Team von freiwilligen Helfern oder managte den heimischen Garagenbetrieb, die grösste Lotus-Vertretung der Schweiz, mit besonderem Gespür für die Kundschaft. Kumschicks sind dankbar, auf einen langjährigen, motivierten Mitarbeiterstab zählen zu können. Die Belegschaft umfasste stets rund zehn Personen, wobei sich im engagierten Ausbildungsbetrieb auch zahlreiche Lehrlinge das Rüstzeug für eine erfolgreiche Berufskarriere holten.

Spätes Schlüsselerlebnis

Kumschick Racing machte sich bald einen guten Namen. Nach drei Europameistertiteln in der Formel Junior (1989, 1990 und 1991) fuhr Fredy Kumschick 1992 mit Lotus zum ersten von vier Titeln in der Formel 2. Doch das Schlüsselerlebnis seiner Karriere folgte erst in der nächsten Saison. In Albi trat er gegen den amtierenden französischen Formel-3-Meister Franck Lagorce an. „Er hatte den Ruf des kommenden Formel-1-Stars und ich war von seinen Fahrkünsten mehr als beeindruckt“, erinnert er sich. „Ich sagte mir: Alfred, entweder fährst du so wie er oder du lässt es bleiben!“ Kumschick gewann das Rennen, Lagorce wurde vom Publikum ausgepfiffen. „Erst dort lernte ich eigentlich richtig Autofahren, und von da an war ich verdammt gut.“
Der Erfolg brachte ihm zahlreiche Kunden, die entweder ein Rennauto oder auch nur einen guten Rennmotor bereitgestellt haben wollten. Die Rennabteilung wurde so zu einem wichtigen Betriebszweig, der auch mithalf die eigene Rennerei zu finanzieren. „Der Rennsport hat also nicht nur viel gekostet, er liess mich auch Erfahrungen sammeln, die mir in der Garage viel geholfen haben.“ Nebst den Tätigkeiten der „normalen“ Garage sowie dem Import und Verkauf der britischen Sportwagen handelte Kumschick zwischenzeitlich auch mit herkömmlichen Autos oder mit italienischen Motorrädern der Marken MV Agusta, Ducati und Bimota. „Ich bin immer auf drei Beinen gestanden und damit stets gut gefahren“, sagt Kumschick. „Wenn es in einem Bereich mal ein bisschen schlechter lief, konnte ich trotzdem noch leben. Auf zwei Beinen steht es sich eben immer noch sicher.“

Mit Akribie zum Erfolg

Eigentlich sei seine Erfolgsserie fast unmöglich. Doch die gute Vorbereitung, das perfekte Teamwork und sein fahrerisches Talent machten sie möglich. Denn Kumschick überlässt nichts dem Zufall: „Ich wollte gewinnen, alles andere interessiert mich nicht.“ Er ist ein Akribiker, der sämtliche Details aller Rennen, die er je bestritten hat, noch ganz genau weiss. Genau wie alle Typenbezeichnungen der Rennwagen, die er gefahren oder betreut hat. Ein Höhepunkt seiner Karriere war der Sieg am 4.4.2004 in Bahrain. Die historische Formel 1 war von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone eingeladen, im Vorprogramm des ersten Formel-1-GPs im Wüstenstaat zu fahren. „Ich teilte mir mein Rennen gut ein und konnte in der letzten Runde die Führung übernehmen“, erinnert er sich. Als bei der Siegerehrung die Schweizer Nationalhymne ertönte, hatte nicht nur Fredy Kumschick Gänsehaut.
Zum 50. Geburtstag schenkte er sich dann eine fahrerische Kunstpause. „Ich wollte es etwas ruhiger angehen und auch mehr Zeit für andere Dinge haben.“ Sein Name blieb jedoch in den Siegerlisten präsent: Als Team holte Kumschick Racing auch 2005 den Titel in der historischen Königsklasse. Kundenfahrer Christian Gläsel aus Deutschland gewann mit dem Brabham BT49D, 1982 gefahren von Riccardo Patrese, neun von elf Rennen. Im Jahr darauf kam Joaquin Folch dazu, der ebenfalls Siege einheimste. Ihm gehört der McLaren M23 (ex Emerson Fittipaldi 1974). Erfolgreich war der Spanier mit dem Brabham BT49C, der 1981 von Nelson Piquet gefahren wurde und im Besitz von Bernie Ecclestone steht. „Den Brabham durfte ich in Ecclestones Hangar in London selber aussuchen und dann in Schötz restaurieren“, erzählt Kumschick mit verschmitztem Lächeln von diesem automobilen Abenteuer.
Schon bald suchte Fredy Kumschick auch für sich selber wieder eine neue Herausforderung. 2007 ging er in der historischen Gruppe C mit einem Spice-Chevrolet an den Start. Den englischen Sportwagen mit einfacher Technik konnte er dank einem Sponsor selber neu aufbauen. Seine Leistungswerte sind beeindruckend: 6.5-Liter-Motor, 720 PS und 830 Newtonmeter Drehmoment – und dies bei nur 850 Kilogramm Gewicht. In der ersten Saison schauten zweite, dritte und vierte Plätze heraus, im Jahr darauf fuhr er im britischen Silverstone zum Sieg. Als Fahrerkollege hatte Kumschick einen ehemaligen Rivalen engagiert: Den Engländer Martin Stretton, mit dem er sich früher in der Formel 2 spannende Rad-an-Rad-Duelle lieferte. Mit dem Spice bestritt er im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans das Vorrennen der Historischen Gruppe C. Auf Rang drei fuhr er in die letzte Kurve, um leider von einem Konkurrenten in einen Dreher geschubst zu werden und auf Rang fünf ins Ziel zu gelangen. Nach einem letzten Rennen 2009 in Silverstone hängte Fredy Kumschick seine aktive Fahrerkarriere an den berühmten Nagel. Um dann noch weitere fünf Jahre lang Kunden-Rennautos zu betreuen, unter anderen auch einen Gruppe-C Sauber-Mercedes C11, ex Michael Schumacher.

Die Autos belohnen

Bei einem Besuch in Kumschicks Schötzer Garage – die Türen stehen jederzeit für jedermann offen – ist schon mal ein mit Lorbeerkranz behangenes Rennauto mit goldenem Pokal auf dem Heckflügel zu sehen. „Das hat bei uns auch heute noch Tradition“, sagt Fredy Kumschick. „Ein erfolgreiches Auto soll belohnt werden für seine gute Leistung.“ Hart arbeiten, aber sich auch Zeit nehmen, um das Leben geniessen und sich etwas gönnen – das zieht sich bei den Kumschicks wie ein rotes Band durch Beruf und Freizeit. In der Garage in Eich stehen automobile Preziosen, darunter ein Bugatti EB110 – ein italienischer Supersportwagen mit V12-Motor und vier Turboladern, ein besonders wertvoller Formel-1-Bolide: Ayrton Sennas Lotus 97T4, mit dem Gold auf Schwarz lackierten John-Player-Special-Boliden gewann der Brasilianer 1985 in Spa-Francorchamps sowie ein Aston Martin V8 Vantage, Elisabeth Kumschicks Traumauto.
Auch sie hat Benzin im Blut und liebt exklusive Autos. „Doch es ist überhaupt nicht so, dass wir nur Autos im Kopf haben“, betont sie. Schon gut zwei Dutzend Mal bereiste das Paar Australien. Ein Land, das beide fasziniert, ihnen jedes Mal bereichernde Erlebnisse und Begegnungen bietet. Wieder daheim schätzen sie ihr schönes Zuhause und die spannenden Aufgaben, die ihnen der Garagenbetrieb stellt. Und etwas ist Fredy Kumschick seit gut dreissig Jahren „heilig“: Das Mittagessen im Restaurant Sonne im benachbarten Ebersecken, wo auf seinen Namen von Dienstag bis Freitag stets ein Tisch reserviert ist.
Kumschick Racing, Lotus 97T, Lotus 99T

Mit Lotus und Brabham um die Welt

Das 30-Jahr-Firmenjubiläum 2008 war bereits ein grosser Meilenstein in der Kumschick-Erfolgsgeschichte. Nun ist ein weiteres Jahrzehnt ins Luzerner Hinterland gezogen. Zehn Jahre voll spannender Herausforderungen, Erfolge, Begegnungen und Abenteuer. Manche Geschichten könnten aus einem Hollywood-Drehbuch stammen. Weil immer wenn Bernie Ecclestone anruft, verheisst das etwas Spezielles. So 2013, als er seinen Brabham BT49C, mit dem Nelson Piquet 1983 die Formel-1-Weltmeisterschaft gewonnen hatte, für Feierlichkeiten auf der Rennstrecke im brasilianischen Interlagos einfliegen liess. „Ecclestone wollte sein Weltmeister-Auto vom Team Kumschick aufbereitet und vor Ort betreut wissen. Wir waren eine ganze Woche in Sao Paulo, und unsere Crew arbeitete stilecht im Parmalat-Outfit“, erinnert sich Fredy Kumschick. „Bernie Ecclestone und auch Nelson Piquet, der einige Demorunden fuhr, waren total happy.“
Speziell ans Herz gewachsen sind Fredy Kumschick seine beiden Lotus-Formel-1-Rennwagen, an deren Lenkrad einst Ayrton Senna zauberte: Der schwarz-goldene 97T (1985) und der gelb-blaue 99T aus dem Jahre 1987. Mit beiden kam der Luzerner am 1. Mai 2014 zu einem bewegenden Einsatz. Zum zwanzigsten Todestag des brasilianischen Ausnahmefahrers fand in Imola eine von zehntausenden Fans besuchte Gedenkfeier statt. „Ich konnte mehrere Runden fahren, auch auf nasser Strecke, so wie es Ayrton Senna geliebt hatte“, erinnert sich Fredy Kumschick an diesen emotionalen Moment. Auch dem tags zuvor verunglückten Roland Ratzenberger wurde in Imola gedacht. „Wir lernten seine Eltern kennen, sehr nette Leute, mit denen wir seither freundschaftlich verbunden sind“, erzählt Elisabeth Kumschick.
Ein Jahr später folgte erneut eine spektakuläre Einladung für die Kumschicks und ihre beiden Lotus. Diesmal aus dem australischen Adelaide, wo im Oktober 2015 ein Motorsport-Festival, dreissig Jahre nach dem ersten Formel-1-Grand Prix-gefeiert wurde. Die Lotus gehörten zu den automobilen Stars des Events: Mit dem 97T fuhr Ayrton Senna in Adelaide 1985 auf die Poleposition, mit dem 99T war der Brasilianer 1987 am Start, wurde Zweiter, jedoch nachträglich aufgrund eines reglementarischen Problems der Bremsanlage disqualifiziert.

Den zwei britischen Marken eng verbunden

Auf vier Jahrzehnte zurückblickend ist Fredy und Elisabeth Kumschick vieles lieb geworden. Nachdem sie während fünfundzwanzig Jahren mit Lotus und Caterham am Genfer Automobilsalon präsent waren, nutzen sie jetzt für ihre beiden Marken die Messe-Plattformen der Auto Zürich und der Auto Basel. Nach wie vor unterstützen sie auch den Lotus-Clubsport in der Schweiz. Im Inland können Lotus-Fahrer ihr Können bei Slaloms beweisen, im nahen Ausland wird auf permanenten Rennstrecken gefahren.
Kumschicks hatten seit jeher den Mut, etwas anzupacken und zu verwirklichen. Dabei sind sie ziemlich verschieden: Fredy Kumschick bezeichnet sich als spontanen Gefühlsmenschen, seine Gattin Elisabeth ist eher die Besonnene. Er ist technisch ausgesprochen versiert, sie schätzt vor allem den Kontakt mit der Kundschaft. Beide ergänzen sich fabelhaft und ziehen am gleichen Strick.
Qualität, Fairness und Erfahrung wird im Schötzer Garagenbetrieb gross geschrieben. Und nachdem die komplexe Homologations-Materie, mit immer schärferen EU-Abgasbestimmungen Schritt zu halten, Fredy Kumschick einige schlaflose Nächte beschert hatte, konnte er die geforderten Aufgaben stets mit Bravour lösen. Nicht aufgeben und die Herausforderungen annehmen, welche der stete Wandel mit sich bringt, hat sich gelohnt. „Im Jahr 2016 durften wir den 500. Caterham Seven ausliefern“ sagt er mit berechtigtem Stolz. Das Sondermodell, ein Unikat, fand zum Preis von 77'777 Franken rasch einen begeisterten Käufer. Als Anerkennung und Wertschätzung ihres aussergewöhnlich grossen Einsatzes und der tollen jahrelangen Zusammenarbeit erhielt die Kumschick Sports Cars AG von Caterham den „Outstanding Achievement Award 2016“ verliehen. Zum 60-Jahr-Jubiläum des Lotus/Caterham Seven auf der Rennstrecke in Donington ging es im Juli 2017 stilvoll mit einem Landrover Defender und ihrem ersten Lotus Seven S2 auf offenem Anhänger, auf Landstrassen quer durch Frankreich und mit der Fähre nach Dover.
Caterham, Seven, 485

Struktur bringt Möglichkeiten

„Solche Reisen können wir unternehmen, weil wir im heimischen Garagenbetrieb auf ein super Mitarbeiterteam zählen dürfen“, ist sich Fredy Kumschick bewusst. 2017 übernahm Frank Ammann die Geschäftsleitung. Gemeinsam mit dem Team will er die Firma weiterhin auf Überholspur halten und für die Zukunft wappnen. „Einen vielseitigeren und schöneren Job kann ich mir kaum vorstellen. Es ist toll, was hier schon alles geleistet wurde und mit welcher Faszination und Leidenschaft die Inhaber und die ganze, familiäre Crew im Einsatz sind.“
Fredy Kumschick erhält durch die neue Struktur etwas mehr Freiraum. Insbesondere Zeit zum Restaurieren spezieller Rennautos. Aber auch Zeit für Musse und Erholung. Aus dem dereinst erträumten Kauf eines Ferienhäuschens ist (vorerst) nichts geworden. „Dafür habe ich uns einen Camper angeschafft, mit dem wir spontan verreisen können“, sagt er. „Freunde besuchen, an Events teilnehmen, etwas Neues sehen – das ist Lebensqualität!“ Und ein wertvoller Ausgleich. Wobei die Arbeit beiden nach wie vor sehr gut gefällt, wie sie unisono bestätigen: „Wir können jetzt bereits vierzig Jahre lang machen, was wir lieben. Wahrlich ein schönes Privileg, wofür wir sehr dankbar sind.“

Ruth Müller, 2018